Bei der diesjährigen Vertreterversammlung der Dortmunder Volksbank am Abend des 26. Juni 2023 präsentierte Michael Martens den Vertreter*innen den Jahresabschluss 2022. Außerdem warf der Vorstandsvorsitzende der größten Genossenschaftsbank in NRW gemeinsam mit den Anwesenden einen Blick auf die aktuellen und kommenden Themen und Herausforderungen. Wie bereits im Vorjahr waren wieder rund 400 Vertreter*innen und Gäste der Einladung der Dortmunder Volksbank in die Halle 3 der Westfalenhallen gefolgt.
Vertreterversammlung der Dortmunder Volksbank
Altbewährtes und Neues bilden Basis für den Erfolg
Am Puls der Zeit und am Puls der Mitglieder
Martens stellte seine Ausführungen unter das lateinische Motto „Omnia nova, omnia eadem – alles neu, alles beim Alten“. Denn dieses Motto vereine sowohl Bewährtes als auch Innovationen – und damit Säulen, auf die das genossenschaftliche Institut baue. Bewährt seien Solidarität, Partnerschaftlichkeit, Transparenz, Verantwortung, Vertrauen und Nachhaltigkeit. Das Neue, das hinzukomme – omnia nova – seien Dinge wie Digitalisierung, Omnikanalservice sowie Finanzdienstleistungskomfort rund um die Uhr.
Diese Kombination sei wichtig, denn: „Als Genossenschaftsbank wandeln und verbessern wir uns fortwährend. Damit bleiben wir mit Innovationen und Weiterentwicklungen am Puls der Zeit und am Puls unserer Mitglieder. All dies tun wir, um wir selbst zu bleiben. Seit über 124 Jahren arbeiten wir initiativ und offensiv für den Erfolg unserer Bank – und damit als Wertegemeinschaft für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Mitglieder, Kundinnen und Kunden“, so der Vorstandsvorsitzende.
Volksbank ist verlässlicher Partner in unsicheren Zeiten
Martens blickte auf die vielen Krisen zurück, die seine Bank seit ihrer Gründung gemeistert habe. Dabei unterstrich er die Position der Dortmunder Volksbank als verlässlicher Partner in unsicheren Zeiten – nicht zuletzt während der Corona-Pandemie. Um dies leisten zu können, sei es wichtig, dass die Bank selbst gut aufgestellt sei und auch den aktuellen Herausforderungen trotze – angefangen beim Fachkräftemangel über stark steigende Energie- und Rohstoffpreise bis hin zu lähmenden Rezessionsängsten.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Ein echter „Dauerbrenner“ sei die digitale Transformation, die das genossenschaftliche Institut seit Jahren vorantreibe, so Martens. So seien beispielsweise bei der Beratung Videotelefonie, E-Mails und Kommunikation via Chat auf dem Vormarsch. Dennoch sei der persönliche Austausch in der Bankfiliale wichtig – gerade bei komplexen Fragen rund um Finanzthemen. „Unsere Aufgabe wird es sein, dass ‚Persönliche‘ mit dem ‚Digitalen“ zu einem optimalen Mitglieder- und Kundenerlebnis zu verknüpfen – und zwar noch besser als bereits geschehen“, beschrieb Martens den Ansatz.
Als den zweiten Megatrend identifizierte der gebürtige Dortmunder das Thema Nachhaltigkeit. So forderten Mitglieder und Kund*innen immer öfter entsprechende Anlagemöglichkeiten. Die Bank selbst unternehme ebenfalls viel, um nachhaltiger zu werden und investiere beispielsweise verstärkt in Photovoltaikanlagen.
Geschäftszahlen 2022 – Bilanzsumme über 10 Milliarden Euro
Anschließend präsentierte der 43-Jährige die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022. Die Bilanzsumme beläuft sich Ende 2022 auf 10,181 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 waren es 9,905 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum sind die Kundeneinlagen um 4 Millionen Euro gestiegen. Sie belaufen sich aktuell auf 7,613 Milliarden Euro. Davon entfallen 63 Prozent oder 4,6 Milliarden Euro auf Sichteinlagen. Das Kreditgeschäft wuchs um 6,4 Prozent auf 7,587 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,128 Milliarden Euro).
Entlastung und Wahlen Aufsichtsrat
Traditionell ging es während der Vertreterversammlung auch um die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung des Jahresüberschusses, die Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand sowie die Wahlen zum Aufsichtsrat. Dabei wurden sowohl die Mitglieder des Vorstandes als auch die Mitglieder des Aufsichtsrates entlastet.
Mit der Vertreterversammlung endete außerdem satzungsgemäß die Amtszeit des Aufsichtsratsvorsitzenden Ulrich Leitermann, des stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Guido Baranowski sowie der Aufsichtsratsmitglieder Heinz-Herbert Dustmann, Jürgen Hinkelmann und Prof. Dr. Wilhelm Schwick. Die Herren Leitermann, Baranowski, Hinkelmann und Schwick wurden wiedergewählt.
Dustmann konnte aufgrund des Erreichens der satzungsgemäßen Altersgrenze nicht wiedergewählt werden. Wilhelm Mohs, ebenfalls Mitglied des Aufsichtsrates, scheidet auf eigenen Wunsch aus. Damit treibt er den gewünschten Abschmelzungsprozess weiter voran. Das Gremium wird somit vorerst aus insgesamt 18 Personen bestehen.
Verabschiedung Dividende und Gastvortrag
Die Vertreter*innen folgten dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, wie schon im Jahr 2021 auch für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von zwei Prozent an die Mitglieder auszuschütten.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Vertreterversammlung hielt Markus Gürne einen Vortrag. Der Ressortleiter der ARD-Börsenredaktion warf beim Thema „Abstieg – Europas Abschied von der Weltpolitik“ einen kritischen Blick auf die aktuelle Politik der EU.