Finanzielle Bildung: Der Umgang mit Taschengeld

Finanzielle Bildung ist ein wichtiger Bestandteil der Erziehung. Taschengeld ist daher für Eltern und Erziehungsberechtigte ein sehr bedeutendes Thema. Kinder und Jugendliche entwickeln durch den Umgang mit Taschengeld Finanzkompetenz und sammeln wertvolle Erfahrungen, wie sie ihre Einnahmen sowie Ausgaben eigenständig verwalten und langfristige Sparziele erreichen.

Ab wann sollte mein Kind Taschengeld erhalten?

Grundsätzlich entscheiden Sie auf Basis der Entwicklung Ihres Kindes darüber, wann der richtige Zeitpunkt ist, um ein Taschengeld auszuzahlen. Umso früher Eltern und Erziehungsberechtigte mit der finanziellen Bildung beginnen, desto schneller wird ein Verständnis für den Umgang mit Geld entwickelt. In der Grundschule erlangen die Kinder Rechenkompetenz. Ein Taschengeld im Grundschulalter ermöglicht die Förderung dieser Fähigkeit. Die Kinder können eigenständig über kleinere Ausgaben bestimmen und lernen Verantwortung zu übernehmen. Gerade bei der finanziellen Bildung von jüngeren Kindern zwischen 6 und 10 Jahren ist es wichtig, die Funktion von Taschengeld zu erklären und sie über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren, Geld zu sparen oder es für eigene Wünsche auszugeben.

In welcher Form kann ich meinem Kind ein Taschengeld auszahlen?

Es gibt verschiedene Wege, um Kindern und Jugendlichen ein Taschengeld auszuzahlen. Zur Orientierung stellen wir einige Möglichkeiten vor:

Wöchentliche Zahlungen: Eine häufige Methode ist es, den Kindern wöchentlich einen bestimmten Betrag zu geben. Dies kann helfen, ihnen eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie viel Geld sie zur Verfügung haben und was sie sich davon leisten können.

 

Monatliche Zahlungen: Eine andere Möglichkeit ist es, den Kindern monatlich ein Taschengeld auszuzahlen. Dies kann insbesondere bei älteren Kindern sinnvoll sein, die ihre Ausgaben für einen ganzen Monat planen möchten und können.

 

Geld für besondere Aufgaben: Eltern können ihren Kindern auch zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, wenn sie bestimmte Aufgaben (wie beispielsweise das Aufräumen ihres Zimmers oder Hausarbeiten) erledigen. Dies kann ihnen helfen, den Wert von Arbeit und Belohnungen zu verstehen.

 

Geld zu besonderen Anlässen: Außerdem besteht die Möglichkeit, Kindern nicht regelmäßig Taschengeld auszuzahlen, sondern nur dann, wenn sie sich etwas ganz Bestimmtes wünschen.

 

Sparen: Eltern können ihren Kindern anbieten, einen Teil ihres Taschengeldes zum Beispiel auf einem Girokonto für junge Kunden zu sparen, um ihnen beizubringen, wie sie langfristige Sparziele erreichen können. Mithilfe von Kontoauszügen, haben sowohl die Eltern als auch die Kinder die Ausgaben im Blick. Der Umgang mit Geld kann so risikolos gelernt werden. Das Konto ist für Kinder, Schüler*innen, Auszubildende und Student*innen bis zur Vollendung des 27. Lebensjahr kostenfrei.

Wie viel Taschengeld sollte mein Kind erhalten?

Wie viel Taschengeld Sie Ihrem Kind aushändigen, ist Ihre Entscheidung. Es gibt hierzu keine gesetzlichen Verpflichtungen. Das Familienportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt eine hilfreiche Orientierung. Die Höhe des Taschengeldes richtet sich einerseits nach Ihrem Einkommen und andererseits danach, welche Ausgaben Ihr Kind davon tätigen soll. Es ist sinnvoll das Taschengeld altersgemäß zu staffeln, um den Umgang mit Geld ideal zu erlernen. Wenn Sie unsicher sind, können Sie sich auch beim Jugendamt nach aktuellen Richtgrößen erkundigen. Die Zahlen in der Auflistung basieren auf der Expertise des Deutschen Jugendinstitutes:

Unter 6 Jahre: 0,50-1,00 Euro/Woche
6 Jahre 1,00-1,50 Euro/Woche
7 Jahre 1,50-2,00 Euro/Woche
8 Jahre 2,00-2,50 Euro/Woche
9 Jahre 2,50-3,00 Euro/Woche
10 Jahre 16,00-18,50 Euro/Monat
11 Jahre 18,50-21,00 Euro/Monat
12 Jahre 21,00-23,50 Euro/Monat
13 Jahre 23,50-26,00 Euro/Monat
14 Jahre 26,00-31,00 Euro/Monat
15 Jahre 31,00-39,00 Euro/Monat
16 Jahre 39,00-47,00 Euro/Monat
17 Jahre 47,00-63,00 Euro/Monat
ab 18 Jahre 63,00-79,00 Euro/Monat

Unsere Expert*innen informieren zum Thema finanzielle Bildung

Die Perspektivbanker*innen informieren an Schulen Lehrer*innen und Schüler*innen zum Thema finanzielle Bildung. Auch Eltern sowie Kinder und Jugendliche können von dem Angebot profitieren.